Was macht ein Mechatroniker eigentlich?
Als Mechatroniker stehst du vor einem komplexen Aufgabenfeld. Die modernen Maschinen in der Industrie basieren auf komplexen mechanischen und elektronischen Systemen. Hier einen Überblick zu bekommen und festzustellen, ob möglicherweise irgendwo ein Fehler ist, ist eine Herausforderung. Als Mechatroniker weißt du genau, worauf zu achten ist.
Mechatronik ist der Oberbegriff für elektronische, mechanische und auch digitaltechnische Einzelteile und Systeme, die dafür sorgen, dass Maschinen funktionieren. Als Mechatroniker gehörst du zum Fachpersonal und kannst in verschiedenen Bereichen aktiv werden:
- Automobilindustrie
- Elektroindustrie
- Maschinenbau
- Anlagenbau
- Handwerk
- Stahlindustrie
In den unterschiedlichen Bereich sind deine Aufgabengebiete allerdings recht ähnlich. Du kombinierst die Kompetenz von Elektroniker und Mechaniker und kannst Platinen löten, Metalle aneinanderschweißen und Komponenten miteinander kombinieren. Zusammengefasst heißt das:
- Du bist beispielsweise aktiv im produzierenden Gewerbe.
- Du bist in der Lage, mechatronische Geräte zu entwerfen und zu reparieren.
- Ein Einsatzbereich ist die Installation komplexer mechatronischer Systeme.
- Neben der Installation ist auch die Konfiguration der Systeme ein relevanter Teil deiner Arbeit.
- Du bist für die Kontrolle und Wartung von mechatronischen Anlagen in Unternehmen zuständig.
- Bei Defekten oder Fehlern an den Bauteilen bist du die Person, die für einen problemlosen Austausch sorgt.
- Du bist in der Lage, veraltete Anlagen nicht nur zu ersetzen, sondern durch eine Umrüstung auch zukunftsfähig zu machen.
- Mechatroniker werden für die Erstellung technischer Unterlagen gesucht.
Die meisten Menschen spezialisieren sich im Laufe der Ausbildung oder durch Weiterbildungen. Besonders weit verbreitet ist das Berufsbild des Kfz-Mechatronikers. Über die Kfz-Innung findest du immer einen Ansprechpartner bei Fragen und Problemen.
Möchtest du eher im theoretischen Bereich unterwegs sein, ist die Erstellung technischer Unterlagen ein interessanter Aspekt. In diesem Bereich sorgst du dafür, dass Bedienungs- und Betriebsanleitungen für mechatronische Maschinen auf Papier gebracht werden. Aber auch Schaltpläne, Montageanleitungen oder Konstruktionszeichnungen liegen in deinem Aufgabenbereich.
Übrigens: Gerade die Vielseitigkeit deiner Kompetenzen macht den Beruf des Mechatronikers so attraktiv und dich als Fachkraft stark gefragt. Du kannst sowohl in der Forschung und Entwicklung als auch direkt in der Produktion oder im Produktmanagement tätig werden.
So wirst du Mechatroniker
Du kannst eine Ausbildung als Mechatroniker in Anspruch nehmen oder ein Studium durchführen. Bei der Ausbildung handelt es sich um einen dualen Ausbildungsgang, der über einen Zeitraum von 3,5 Jahren absolviert wird. Du bist sowohl im Unternehmen und damit in der Praxis aktiv als auch Teilnehmer der Berufsschule.
Der Studiengang zum Bachelor für Mechatronik ist auf einen Zeitraum von sechs Semestern ausgelegt. Er ist Teil des Studienfeldes Ingenieurwissenschaften und Informatik. Der Studiengang ist vor allem auf den Forschungsbereich ausgelegt. Mit dem Abschluss des Bachelors erhältst du die methodische Basis für die Arbeit als Mechatroniker. Viele der Module sind projektorientiert.
Im Studiengang selbst stehen dir verschiedene Wahlpflichtmodule zur Verfügung. So kannst du dich bereits während des Studiums spezialisieren. Nach dem Studienabschluss als Bachelor ist es möglich, zusätzlich den Master-Studiengang in Mechatronik in Angriff zu nehmen.
Mehr Informationen zum Studium der Mechatronik sowie Unterstützung und Informationen zur Förderung findest du auch bei der Deutschen Gesellschaft für Mechatronik e.V.
Voraussetzungen für das Berufsbild Mechatroniker
Als Mechatroniker benötigst du ein umfassendes technisches Verständnis, da du im praktischen Bereich bei der Montage, Wartung und Reparatur von elektronischen sowie mechanischen Maschinen und Komponenten direkt an den Geräten arbeitest. Gleichzeitig ist es wichtig, sorgfältig und umsichtig zu arbeiten. Bereits kleinste Ungleichheiten können dazu führen, dass das gesamte mechatronische System nicht funktioniert.
Für die Ausbildung oder das Studium ist es wichtig, gute bis sehr gute schulische Leistungen in Informatik und Mathematik vorweisen zu können. Möchtest du das Studium in Angriff nehmen, ist zusätzlich der Nachweis der Hochschulreife notwendig.
Gerade in der Industrie ist es zudem notwendig, ein gutes bis sehr gutes Englisch zu sprechen und zu verstehen. Zahlreiche Arbeitsunterlagen stehen nur auf Englisch zur Verfügung und du kommst möglicherweise viel mit internationalen Kunden in Berührung.
Zusammenfassung der Anforderungen an Mechatroniker:
- sehr gute Fingerfertigkeit
- hervorragende Koordination von Auge und Hand
- Verständnis für digitale Tools
- Geschicklichkeit im handwerklichen Bereich
- sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen
- hervorragendes Zahlenverständnis
- Entscheidungsfähigkeit
- Geduld
- Koordinationsfähigkeiten
- systematisches Arbeiten
- Fähigkeit zur Problemlösung
- logisch-analytisches Denken
Ausbildungsgehalt und Verdienstmöglichkeiten
Die Ausbildung über 3,5 Jahre zum Mechatroniker wird vergütet. Die Höhe der Vergütung variiert und ist abhängig vom Bundesland und auch vom Betrieb. Es gibt allerdings Durchschnittswerte, an denen du dich orientieren kannst:
- 1. Ausbildungsjahr: 1.050 Euro
- 2. Ausbildungsjahr: 1.130 Euro
- 3. Ausbildungsjahr: 1.220 Euro
- 4. Ausbildungsjahr: 1.150 Euro
Auch beim Gehalt nach abgeschlossener Ausbildung gibt es Unterschiede. Das durchschnittliche Jahresgehalt in Deutschland wird mit rund 39.000 Euro für eine Vollzeitstelle angegeben. Die Gehaltsspanne ist jedoch groß und wird unter anderem davon beeinflusst, in welchem Bundesland du arbeitest und ob du dich in Ost- oder Westdeutschland befindest. Die Gehälter in Westdeutschland sind nach wie vor höher als in Ostdeutschland. Deutschlandweit bewegt sich die Gehaltsspanne zwischen 33.000 und 46.000 Euro Jahresbrutto.
Fazit – als Mechatroniker bist du stark nachgefragt
Der Beruf des Mechatronikers ist geprägt durch das Zusammenspiel von Mechanik und Elektrotechnik. Mit einem feinen Blick auf das Zusammenspiel der Komponenten, einer ruhigen Handführung und einem komplexen Gedankenmuster bist du in diesem Beruf genau richtig. Mechatroniker sind gerade in der Industrie stark nachgefragt und haben gute Grundlagen für erfolgreiche Gehaltsverhandlungen.
FAQ – die häufigsten Fragen und Antworten zum Berufsbild des Mechatronikers
Wo kann ich als Mechatroniker arbeiten?
Als Mechatroniker wirst du vor allem Anstellungen im industriellen Bereich finden. Bei der Entwicklung und Umsetzung von komplexen mechatronischen Systemen ist deine Expertise gefragt. Dies gilt ebenso, wenn es um die Wartung dieser Systeme geht.
Wie sind die Verdienstmöglichkeiten als Mechatroniker?
Deine Verdienstmöglichkeiten bewegen sich in einem breiten Spektrum. Beeinflusst werden sie durch die Art deiner Ausbildung, deiner Spezialisierung, Erfahrungen sowie deinem Arbeitsort.
Welche Voraussetzungen benötige ich als Mechatroniker?
Ein Händchen für Mathematik und Physik ist ebenso wichtig, wie eine ruhige Hand und Geduld bei der Arbeit auch an kleinteiligen Komponenten.
Werde ich mit Ausbildung oder Studium zum Mechatroniker?
Du kannst sowohl eine Ausbildung als auch ein Studium absolvieren. Der praktische Anteil ist in der dualen Ausbildung in der Regel höher.